Öle & Essig
Öl
Ölherstellung am Beispiel des Olivenöls:
Bei der Gewinnung des wertvollen Olivenöls wird zwischen dem traditionellen und
dem kontinuierlichen Herstellungsverfahren unterschieden. Aus rund fünf
Kilogramm Oliven lassen sich bei beiden Verfahren etwa ein Liter Öl gewinnen.
Beim traditionellen Verfahren verteilt man zunächst die Oliven auf dem Boden der Ölmühle. Motorbetriebene, kegelförmige Walzen sorgen für die Zerkleinerung der Oliven. Die erzeugte Masse wird zwischen die Ölpresskörbe geschichtet, die übereinander gelagert werden. Anschließend werden die Presskörbe mit der Olivenmasse gepresst. Durch diesen - sehr hohen - Druck, kann man eine Flüssigkeit einsammeln, die aus Öl und Wasser besteht. Schlussendlich lässt man das Öl-Wasser-Gemisch solange ruhen, bis sich zwei Schichten voreinander trennen: Oben schwimmt das Öl, unten das Wasser.
Essig
Viele Hochkulturen des Altertums – Ägypter, Perser, Römer, Griechen und Babylonier – stellten bereits Essig her.
Die Grundlage von Essig sind alkoholische oder zuckerhaltige Flüssigkeiten. Je nach Kulturkreis kann es sich um Wein, Apfelmost, Bier, Traubensaft oder Malzsud handeln. Mittlerweile haben sich einige Herstellungsverfahren etabliert.
Eine Methode ist das so genannte Orléans-Verfahren. Hierunter versteht man die offene Herstellungsweise, bei der die Ausgangsflüssigkeit mit Essigbakterien "geimpft" wird. In offenen Kesseln findet die Fermentation in warmen Räumen statt, um eine beschleunigte chemische Reaktion hervorzurufen. Während des Prozesses bildet sich nach einiger Zeit auf der Oberfläche der Flüssigkeit die Kahmhaut, welche aus alkoholverwertenden Bakterien besteht. Diese verwandeln den Alkohol in das fertige Oxidationsprodukt - Essigsäure.
Anschließend wird der fertige Essig vorsichtig unter der Haut abgelassen und in Fässern gelagert. Durch die Fasslagerung entfalteten sich die für den jeweiligen Essig typischen Aromen. Durch Hinzugabe von Holzspänen kann der Fermentationsprozess beschleunigt werden.